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Räucherstäbchen für die Geister

Wie internationale Hotels mit dem Übersinnlichen umgehen

Mit den Geistern will es sich niemand verderben: Auch Hotelketten kommen nicht mehr umhin, sich auf Glaube und Aberglaube ihrer multinationalen Gäste einzustellen – und auf regionale Eigenheiten. Am kompliziertesten ist der Umgang damit in Fernost.

In Singapur veränderte Hyatt bei der Renovierung seines dortigen Hotels sogar den Winkel der Eingangstüren und einer im weiten Bogen geschwungenen Treppe zugunsten eines besseren Feng Shui. Auf dem Grundstück des „Four Seasons Resort at Sayan“ auf der Insel Bali werden mehrmals im Jahr Körbe voller Blumen verteilt und zahllose Räucherstäbchen entzündet – einzig, um alles Übersinnliche positiv zu beeinflussen. Schon bei den Bauarbeiten hatten sich die Architekten genau mit den ortsansässigen Priestern abgestimmt, um jahrhundertealte Geister-Zufluchtsstätten nicht zu verletzten. Ein großer Felsen beispielsweise durfte nicht bewegt, sondern musste in den Pool eingearbeitet werden.

In der westlichen Welt ist die Gratwanderung zwischen Glaube und Aberglaube leichter: Bei Hotel-Grundsteinlegungen wird meist ein Kistchen mit einbetoniert, in dem ein Geldstück liegt, das Glück und Rentabilität herbeibeschwören soll – und viele Bettfedern, damit die Gäste gut schlafen und immer wiederkommen.